Erwachsene als Klavier-Anfänger?

Ist es tatsächlich möglich, als Erwachsener noch mit dem Klavierspiel anzufangen?

“Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr…” – das ist tatsächlich mal ein Beispiel von Volksweisheit, die gründlich daneben liegt und leider Generationen von Menschen eine falsche Vorstellung vom Lernen eingeflößt hat. Mit der Folge, dass viele sich nicht mal mehr zutrauen, so etwas wie “Hänschen klein” noch zu lernen…

Die Lernpsychologie hat längst belegt, dass wir nie aufhören, zu lernen, oder zumindest lernfähig zu bleiben. Und die Erfahrung zeigt, dass das stimmt! In meinen Klavierkursen z.B. haben schon unzählige Menschen, die zum Teil schon im betagten Alter waren, mit dem Klavierspielen begonnen. Und nicht nur mit oft erstaunlichem Lernerfolg, sondern auch mit sehr viel Spaß und dem Erleben, dass es ungemein befriedigend und wohltuend ist, Musik selbst zu machen! Es geht ja nicht um Leistung und um das Absolvieren eines strengen Lernplanes.

Es geht darum, die eigenen schlummernden musikalischen Potentiale zu entdecken, sanft zu wecken und ihnen beim Wachsen zuzusehen.

Oft wird die Frage gestellt nach dem realistisch Erreichbaren. Sehr oft kommt auch der Vergleich mit Kindern oder Jugendlichen: lernt man nicht deutlich langsamer als Erwachsener oder Senior?

Meine Antwort: nicht unbedingt. Oder: nicht eindeutig. Oder: eigentlich gibt es keinen Grund, das zu behaupten. Das ist eben wie mit den Äpfeln und Birnen. Kinder und Jugendliche haben den Vorteil, dass sie gewohnt sind, sich mit dem Lernen täglich und kontinuierlich zu beschäftigen. Sie geben diesem Aspekt sowohl zeitlich als auch in ihrem Bewußtsein sehr viel Raum. Und das nicht nur gezwungenermaßen: die kindliche Neugier und der jugendliche Entdeckergeist begünstigen dies ganz enorm. Das bedeutet: wer sich beides auch als Erwachsener wach hält, wird davon deutlich profitieren.

Erwachsene haben aber auch Vorteile beim Lernen gegenüber den in diesem Fall viel zu sehr beneideten Kindern: sie können Neu-Gelerntes in ein bereits vorhandenes Netz an Erfahrungen und Wissen hineinknüpfen. Sie haben Vorstellungen von dem, was sie neu lernen. Sie haben eine deutlich höhere Frustrationstoleranz, ertragen auch die Durststrecken besser, weil sie wissen, was sie erreichen wollen.

Äpfel und Birnen eben. Aber eins ist sicher: wer als Erwachsener in der Lage ist, regelmässig und ausreichend Zeit zu investieren ins Üben, kann erstaunlich weit kommen auf dem Klavier. Wenn man es sich “leisten” kann (oder will), das, was man kognitiv viel schneller erfasst hat als ein Kind es könnte, auch zu trainieren, zu automatisieren, zu verinnerlichen (oder wie ich es beim Klavier spielen gerne nenne: zu “be-greifen”), der kann tatsächlich ein hohes pianistisches Niveau in überschaubarer Zeit erreichen. Beispiele dafür gibt es genügend!

Aber: das muss ja nicht das Ziel sein von jedem bzw. jeder Erwachsenen, der oder die  Klavierspielen lernen möchte. Vielen geht es doch eher darum, zu erleben, wie ihr noch diffuses musikalisches Bewusstsein in Verbindung tritt mit einem realen Instrument, wie man selbst beginnt, den Raum mit Schwingungen, mit spür- und hörbaren Vibrationen zu füllen, die dann tatsächlich durch “Mark und Bein” gehen und einen in einen ganz besonderen, einzigartig faszinierenden Zustand versetzen.

Und um dieses erleben zu können,
muss man kein Virtuose sein oder werden!

Denn dies ist ein entscheidender Vorteil des Klaviers für jeden Anfänger: die Töne sind alle schon da und warten darauf, dass man mit ihnen spielt! Und spielen kann man tatsächlich von Anfang an – wenn man ein paar grundlegende Impulse und Ideen bekommt, ist man überrascht, wie viele Möglichkeiten sich da auf Anhieb bieten! Das Schöne daran: bei all dem Spiel, bei all dem Wahrnehmen, Lauschen, Spüren, Vibrieren merkt man gar nicht, dass man so ganz nebenbei etwas lernt: KLAVIER SPIELEN!

 

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